Vorher:





Zum Ensemble des Jagschlosses gehören neben dem eigentlichen Wohnschloss das ehemalige Küsterhaus und die Pfarrscheune („Marstall“). Die denkmalgeschützte Scheune in Fachwerkbauweise stammt in ihrer jetzigen Form aus dem 19. Jh. und ist weitestgehend in ihrer originalen Konstruktion erhalten. Die Pfarrscheune hat für die katholische Kirchengemeinde seit Jahrzehnten keine Bedeutung mehr. Insofern hat die fehlende Nutzung den Bestand konserviert. Dennoch ist der Fachwerkbau durch die Witterungseinflüsse in seiner Bausubstanz beeinträchtigt. Auch vorausgegangene Teilsanierungen haben wegen – heute bekannter – falscher Materialien Schäden an der Holzkonstruktion verursacht. Belebt wird das Gebäude nur noch in unregelmäßigen Abständen von der KjG (Katholische junge Gemeinde). Die Jugendlichen treffen sich in einem abgetrennten Raum (ca. 30 m²) in ihrer „Muh-Bar“. Dieser Raum ist nur mit einer einfachen Haustechnik versehen. D. h., Toiletten oder eine Heizung fehlen. Der große Scheunenbereich wird nur in Einzelfällen genutzt, z. B. im Rahmen des Nikolausmarktes als Aufenthaltsraum und Ausschankstube.

 

Umbau:


Vorbild für die Umnutzung der Pfarrscheune waren die historischen Keltergebäude in den baden-württembergischen Weinanbaugebieten. Diese Bauten werden von den jeweiligen Ortsgemeinschften erhalten und in den Sommermonaten durch kleine lokale und intime Veranstaltungen genutzt. Die  Scheunendiele erhielt durch die Herausnahme von Gefachen der Nachbarräume einen größeren Raum, der sich für die Durchführung von Kulturveranstaltungen eignet. Diese 90 m² bieten Platz für Vorträge, Ausstellungen und sonstige kleine, intime Events, die insbesondere durch den Kulturverein Sennekult Hövelhof e. V. organsiert werden.

Nachher:






Die Kulturscheune ist aber nicht nur als eigenständiger Kulturort zu sehen, sondern auch als notwendige Einrichtung für die Bespielung des Schlossgartens. Nicht nur zum Nikolausmarkt, sondern insbesondere auch für die Freiluft-Veranstaltungen im Kultursommer, soll die Scheune ein Rückzugsort für Künstler sein. Auch die notwendige Technik, Instrumente und sonstiges Equipment können dort während der jeweiligen Veranstaltungen untergebracht werden. In der Scheune wurde die frühere „Muh-Bar“ der katholischen Jugend neu konzipiert und zum Kleingruppenraum mit Teeküche verändert. Zusätzlich bekam die Kulturscheune eine behindertengerechte Toilette, um den Anforderungen an die Barrierefreiheit gerecht zu werden.