In Hövelhof fest verwurzelt

Westfälisches Volksblatt vom 17.05.2014

20.05.2014, 12:57 Uhr


Michael Berens bewirbt sich um die dritte Amtszeit als Bürgermeister

Hövelhof(WV). »Diese Aufgabe muss man von ganzem Herzen machen, um sie erfolgreich ausfüllen zu können.« Seit zehn Jahren ist Michael Berens Bürgermeister in Hövelhof, und er möchte es gern bleiben. Deshalb stellt er sich am 25. Mai zur Wiederwahl: »Ich möchte Hövelhof verbunden bleiben, es macht mir sehr viel Spaß, mit den Hövelhofern zusammen den Ort zu gestalten«, sagt er.

Von Heinz-Peter Manuel

Deshalb habe sich für ihn auch nie die Frage nach anderen Ämtern außerhalb der Sennegemeinde gestellt, sagt der Vater einer 24-jährigen Tochter und eines 18-jährigen Sohnes, der in der Sennegemeinde fest verwurzelt ist. Michael Berens wurde in Hövelhof geboren, ging dort zur Schule. Beruflich war er 17 Jahre in Pader-

born, wo er bei der Stadt zunächst eine Lehre als Verwaltungsfachangestellter absolvierte. Nach Fortbildung und Studium ist er inzwischen Verwaltungsbetriebswirt.

2002 bot sich die Chance, daheim zu arbeiten: Berens wurde Leiter des Bürgeramtes im Hövelhofer Rathaus. Seit 1985 ist er in der CDU, »zunächst politisch etwas zurückhaltend«, wie er selbst sagt. Als die Partei 2003 einen Kandidaten für die Bürgermeisterwahl aufstellte, bewarb sich Berens, durch aktive Mitgliedschaft im Schützenverein und die Mitbegründung der Initiative »Sennekult« fest im Ort verwurzelt, und setzte sich letztlich gegen Christoph Schön durch.

Bei der Wahl 2004 traf Berens pikanterweise auf Bernd Schäfer, Vater seines jetzigen Gegners Mario Schäfer. Mit 74 Prozent der Wählerstimmen zog er ins Rathaus ein. Nach einer Wiederwahl ohne Gegenkandidaten vor fünf Jahren tritt Berens jetzt sogar vor Ende seiner Amtszeit an: »Ich möchte lieber zusammen mit dem Gemeinderat gewählt werden«, sagt er und erhofft sich dadurch eine höhere Wahlbeteiligung und dadurch bedingte höhere Legitimation. Außerdem verursache eine zusätzliche Wahl unnötige Kosten, meint Berens.

Aufgeben möchte Berens, dessen große Liebe auch der Musik gilt (vor 20 Jahren gründete er mit Freunden die »Siene Puttkers«), sein Amt so bald nicht. Er sagt, er möchte etwas bewegen im Ort.

Im Rückblick auf seine inzwischen zehnjährige Amtszeit sagt Berens, es sei viel Neues geschaffen worden in der Senne – auch dank seiner Impulse. Aber es stehe noch viel Arbeit bevor bis 2020: die Umsetzung des Ortskernkonzeptes, die Entschuldung der Gemeindekasse, die weitere wirtschaftliche und bauliche Entwicklung des Ortes und mehr.

Letztlich gehe es darum, die Menschen zu animieren, ihren Beitrag zu leisten, damit es allen gut gehe. Gelungen sei das offenbar bei der wirtschaftlichen Entwicklung. So sei die Zahl der Beschäftigten (derzeit 5066) allein in den vergangenen zwei Jahren um 453 gestiegen, seit 2005 sogar um 1100. »Wir können stolz darauf sein, die entsprechenden Rahmenbedingungen geschaffen zu haben«, sagt Berens. Man habe, durchaus auch mit Zustimmung der kleineren Parteien, den Betrieben Flächen geboten, die Arbeitsplätze mit bringen. Auch so sei es zu verstehen, dass die Senne-gemeinde mit 3,9 Prozent Arbeitslosen den besten Wert im Kreis habe.

Und weil die Menschen Arbeit im Ort finden, wollen sie gern wohnen dort. So ist die Nachfrage nach Baugrundstücken weiterhin ungebremst. »Wir brauchen weiteres Wachstumspotenzial«, kündigt Berens Verhandlungen mit der Bezirksregierung an.

Ein weiteres wichtiges Thema waren und sind die Schulden. Seit dem Jahr 2000 wurden sie um sieben Millionen Euro verringert. Das Ziel, bis 2020 schuldenfrei zu sein, bleibe realistisch und sei ein wichtiges Signal an nachfolgende Generationen. Seit Jahren schon würden alle Investitionen aus laufenden Mitteln finanziert – einmalig im Kreis.

Zu den wichtigsten Ausgaben gehören Investitionen in die Bildung. Von den Kinder-gärten über die drei Grundschulen bis hin zur Haupt- und Realschule verfüge Hövelhof über erstklassige und gut funktionierende Systeme. Aus dieser Sicht bestehe kein Handlungsbedarf, sagt Berens. Man wolle die derzeitige Schullandschaft nicht zerschlagen, sondern weiterentwickeln.

Aber man verfolge auch die Entwicklung in den Nachbargemeinden. Auch den Elternwillen will man erfragen und berücksichtigen. So werden nach einer Infor-mationsveranstaltung zu verschiedenen Schulformen am 9. September mit Vertretern der Bezirksregierung alle Eltern von Schulkindern nach ihren Wünschen befragt.

Hier sei es, wie in vielen anderen Punkten auch: Man müsse spüren, wo Handlungsbedarf vorliege und Impulse für wichtige Entscheidungen setzen.