Innovative Dienstleistungen aus Hövelhof

Hans-Henning Curths führt erfolgreich drei Unternehmen

17.03.2023, 10:23 Uhr


Gleich dreimal hat sich Hans-Henning Curths aus Hövelhof für die Selbstständigkeit entschieden und eigene Unternehmen gegründet. Bürgermeister Michael Berens und Wirtschaftsförderer Thomas Westhof haben den erfolgreichen Geschäftsführer getroffen und einen interessanten Einblick in die verschiedenen Branchen bekommen.


Als studierter Diplom-Wirtschaftsingenieur arbeitete Curths sieben Jahre lang bei Siemens im Bereich Recycling-Technologien. Schließlich entstand die Idee, ein eigenes Standbein in der Gummiverwertung aufzubauen. Im Jahr 2009 gründete Curths seine „Gummiaufbereitungs- und Verwertungsgesellschaft mbH“ (GAV), das auf das Recycling von Gummiabfällen spezialisiert ist. Die Firma agiert deutschlandweit und arbeitet eng mit externen Partnern zusammen. Etwa 20.000 Tonnen Gummireifen, Förderbänder, Baggerketten und weitere Abfallprodukte aus Gummi verwertet der Betrieb pro Jahr. Zu den Kunden der GAV zählen insbesondere Entsorgungsbetriebe, Reifenproduzenten und -verwerter sowie Gummiverarbeiter. LKWs der GAV holen die Gummiabfälle bei den Kunden ab und bringen sie anschließend in die Verwertungsanlage. Zu den Tätigkeiten des Unternehmens zählt auch das Recycling des Gummis. Je nach Qualität wird das Gummi durch einen Partner der GAV granuliert und zu Gummi-Mulch verarbeitet. Aus den kleinen Schnipseln können neue Produkte wie ein Untergrund für Laufstrecken hergestellt werden. Diese Endprodukte vertreibt Curths mit seinem Team weiter. Unter dem Namen „Schucu“ führt Curths ein weiteres innovatives Unternehmen. Diese Firma stellt Ölbinder und Ölbindematten für den Straßen- und Gewässerschutz her. Das Ölbindemittel wird in der Industrie, Werkstatt oder von Feuerwehren eingesetzt, um Öle, Diesel oder Benzin zu binden. „Herkömmliche Ölbinder weisen Poren zur Ölaufnahme auf. Unser Produkt funktioniert mit modularer Kraft und ist ganz ohne Porenmaterial wirksam“, betont Curths. „Wie ein Magnet zieht der Binder Ölmoleküle an und stößt Wassermoleküle ab. Im Vergleich zu anderen Ölbindern ist unser Produkt deutlich stärker und benötigt weniger Material.“ Um Öl auch auf dem Gewässer aufnehmen zu können, hat das Unternehmen spezielle Matten und Gürtel aus Vlies entwickelt. Die Bindekörner werden in das Material eingewebt und nehmen Öl, Farben oder Lacke zuverlässig auf. Auf diese Weise ermöglichen die Matten eine großflächige Absorption des Öls in Flüssen, Seen, Häfen, an der Küste oder im Meer. „Mithilfe der Matten können Feuerwehren blitzschnell auf Unfälle reagieren“, sagt Curths. Neben zahlreichen Feuerwehren zählen auch die Bundesmarine und der Landesküstenschutz zu den Kunden des Hövelhofer Unternehmens. Mit seiner dritten Firma IMSERV hat sich Curths zusammen mit seinem erfahrenen Geschäftspartner Francesco Petrachi im Jahr 2019 einen persönlichen Wunsch erfüllt. Der Betrieb ist auf die Sanierung von Brand- und Wasserschäden spezialisiert. „Menschen im Notfall helfen zu können, ist für mich sehr erfüllend“, sagt der Unternehmer. Im Falle eines Brandschadens beseitigt das geübte Team gesundheitsgefährdende Stoffe, führt eine Ozonbehandlung zur Geruchsneutralisation durch, sorgt für einen fachgerechten Rück- und Wiederaufbau und erledigt Maler- und Bodenarbeiten. Kernaufgabe der Wasserschadensanierung ist das umfangreiche Trocknen des Feuchtigkeitsschadens. Dazu zählen etwa das Abpumpen des Wassers, der Ausbau von beschädigten Materialien, die technische Trocknung und auch Maßnahmen zur Wiederherstellung wie Maler- oder Trockenbauarbeiten.